Der See liegt zum größten Teil auf dem Gebiet des Bundeslandes Salzburg und ist einer der bekanntesten Seen im Salzkammergut. Die angrenzenden Orte Strobl, St. Gilgen, Abersee und Ried liegen in Salzburg; einzig der Ort St. Wolfgang liegt in Oberösterreich. Auf dem Wolfgangsee wird intensiv Linienschifffahrt betrieben. Von St. Wolfgang nach St. Gilgen führt nur ein Fußweg über die steile Felswand des „Falkenstein“.
Der Wolfgangsee hat eine Fläche von 12,9 − 13,1 km². Durch den Schwemmkegel des Zinkenbaches wird er in zwei Seebecken geteilt. An dieser Stelle ist der See nur 200 Meter breit. Er liegt auf einer Seehöhe von 538 Meter und ist an seiner tiefsten Stelle 114 Meter tief. Aufgrund seiner Wasserqualität ist er von der Europäischen Union zu einem Referenzgewässer ernannt wurden. Unter anderem ist hier der Perlfisch heimisch, der nur in sehr sauberen Gewässern vorkommt.
Erstmals wurde der See 788 als „ABRIANI LACUS“ urkundlich erwähnt. Unter dem Namen Abersee war er lange im Besitz des Klosters Mondsee. Zur Hochblüte der Wallfahrt im 13. und 14. Jahrhundert begann sich allmählich der Name „St. Wolfgangsee“ neben dem ursprünglichen „Abersee“ einzubürgern. Nach dem Anschluss des Wolfganglandes an Österreich (1506) wurde die Bezeichnung „Wolfgangsee“ offiziell als zweiter Name eingeführt.
Von da an hieß der See auf allen Landkarten und Dokumenten bis herauf in die 1960er Jahre „Aber- oder Wolfgangsee“. Heute ist der Name „Wolfgangsee“ international zu einem Synonym für Urlaubsfreuden geworden.
Mit seinen liebevollen Örtchen, dem schönsten Aussichtsberg Österreichs und seiner bewahrten Tradition ist der Wolfgangsee ein beliebtes Urlaubsziel.
St. Wolfgang ist der wohl der bekannteste Ort am See, der vor allem durch das “Weiße Rössl” Berühmtheit erlangte.
Wallfahrtskirche und Michael Pacher Altar
Pilgerbrunnen (1515)
Die Schatzkammer im Turm
Wallner Haus
Weißes Rössl
Wolfgangsee Schifffahrt
Schafbergbahn
Zwölferhorn
Postalm
Geschichte und Legende
Die Legende besagt, dass Wolfgang seine Hacke vom Falkenstein ins Tal warf mit dem Gelöbnis, dort, wo er sie wieder finden werde, eine Kirche zu bauen. An der Stelle der heutigen Kirche von St. Wolfgang fand er sie und errichtete mit eigenen Händen eine Kapelle mit Einsiedlerklause.
Der Teufel bot ihm an zu helfen und als Lohn verlangte er das erste lebende Wesen, das die Kirche betreten sollte – und siehe, es war ein Wolf. Der Teufel fuhr voller Wut durch die Decke davon. Als Wolfgang schließlich in seine Bischofstadt zurückkehren musste, wollte ihm das Kirchlein nachgehen. Er gebot ihm aber, stille zu stehen, und versprach, dass er hier allen, die zu ihm beten, die reichsten Gnaden des Himmels zukommen lassen werde.
Wolfgang wurde durch sein wundertätiges Wirken zu einem viel verehrten Heiligen.
St. Wolfgang bildete mit Rom, Einsiedeln und Santiago de Compostela das Spitzenquartett der europäischen Wallfahrtsorte.
Bis zu 70.000 Wallfahrer pilgerten jährlich zum Heiligen und warfen beim Eintritt in die Kirche als symbolischen Dank für die geglückte Wallfahrt eine Erbse in ein Behältnis. Hinterher stellten dann „Erbsenzähler“ die Zahl der Pilger fest. Dann freilich unterbanden Aufklärung und Säkularisation religiöse Bräuche und der Wallfahrtsort versank in einem Dornröschenschlaf. Zu allem Unglück vernichtete ein großer Brand im Jahre 1429 den ganzen Ort: 1430 verlieh Kaiser Sigismund St. Wolfgang jedoch das Marktrecht, wodurch es wieder bergauf ging. In dieser Zeit wurde die gotische Hallenkirche errichtet und 1481 der Flügelaltar von Michael Pacher aufgestellt.
Daraufhin bescherte der Niedergang der Wallfahrt dem Ort schwere Zeiten. Erst die Entdeckung des Salzkammergutes durch die Reiseschriftsteller und Maler der Biedermeierzeit rückte die Gegend wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit.
Als Kaiser Franz Josef Mitte des 19. Jahrhunderts Bad Ischl zu seiner Sommerresidenz wählte, kam es auch in St. Wolfgang zum Aufblühen der Sommerfrische.
Im April 1892 beginnen 350 Italienische Arbeiter mit den Trassierungsarbeiten der Schafbergbahn. Seit 1893 erschließt nun die Zahnradbahn von St.Wolfgang aus den berühmtesten Aussichtsberg Österreichs (1783 m). Sie überwindet dabei auf einer Streckenlänge von 5,85 km in ca. 45 Minuten 1190 Höhenmeter.
Weitere Pioniertaten für den Fremdenverkehr waren 1874 die Inbetriebnahme der motorisierten Schifffahrt am Wolfgangsee und der Bau des ersten Elektrizitätswerks von Oberösterreich.
In der Zwischenkriegszeit wurde der Wolfgangsee zum Sommer-Refugium vieler Künstler aus allen Bereichen und zur Sommerfrische für Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft.
1937 verbrachte der Herzog von Windsor, damals bereits Englischer Exkönig, gemeinsam mit seiner späteren Frau Wally Simpson, fast 2 Monate in St. Wolfgang im Landhaus zu Appesbach.
Ein „Schicksalstag“ für den Fremdenverkehr am Wolfgangsee war der 8. November 1930. Ralph Benatzkys Revueoperette „Im weißen Rössl“ landete bei der Premiere in Berlin einen Volltreffer und wurde zum Welterfolg. Hunderte Aufführungen in London und am Broadway waren der Startschuss für die erfolgreichste Tourismus-Werbekampagne aller Zeiten.
Denn auch der Film riss sich um diesen Stoff. Von den damals heißgeliebten Heimat- und Musikfilmen, für die der Wolfgangsee eine ideale Kulisse bot, flimmert der 1960 gedrehte Rössl-Film mit Waltraud Haas und Peter Alexander noch immer über die TV-Bildschirme.
In der Zeit nach 1945 brachte die neue Reisefreiheit dem Ort einen noch nie erlebten Aufschwung zu einem der beliebtesten Urlaubsorte der Alpen. Nach dem Abklingen des Massentourismus wurden große Investitionen in die Verbesserung der touristischen Infrastruktur gemacht. Mit der Eröffnung des Umfahrungstunnels 1993, dem Bau des Michael Pacher-Hauses 1997, der Ortsgestaltung anlässlich der Landesausstellung 2008 und bedeutender privater Initiativen empfiehlt sich St. Wolfgang nunmehr als moderne Sommer- und Winterdestination mit langer Gastgebertradition
Weitere Destinationen
Falkenstein
Um 976 verbrachte Wolfgang, Bischof von Regensburg, einige Zeit im nahe gelegenen Benediktiner Kloster Mondsee, welches zu seinem Bistum Regensburg gehörte. Der Legende nach lebte er als Einsiedler in der Falkenstein-Wildnis, mit ihm nur ein Klosterbruder, dem das entbehrungsreiche Leben in der Einöde schwer fiel. Er klagte vor allem über Durst, worauf Wolfgang mit seinem Stab gegen den Fels schlug. Es soll eine Quelle entsprungen sein, die heute noch fließt und deren Wasser als Mittel gegen Augenleiden geschätzt wird. Die Falkenstein-Kirche beherbergt den geheimnisvollen „Durchkriechstein“ und die „Wunschglocke“ Falkensteinwand. Die beliebte Kletterwand über der tiefsten Stelle des Wolfgangsees (114m) mit dem berühmten Echo war 2006 und 2008 Schauplatz der „Red Bull Cliff Diving“.
Mönichsee
Dittelbachwildnis
“Steinklüfte”